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TRADITION 

VOM DDR INDUSTRIEKOMBINAT ZUR WELTMARKTSPITZE MIT ANTRIEBSWELLEN

Seit 65 Jahren entwickelt und produziert IFA am Standort Haldensleben Antriebswellen für Fahrzeuge. Die Unternehmertradition der ehemaligen Eigentümerfamilie von Nathusius in der Region reicht hingegen rund 200 Jahre zurück. Die wichtigsten Meilensteine auf dem Weg zur heutigen IFA Gruppe im Überblick:

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1800 – 1945

Johann Gottlob Nathusius (1760 – 1835) gilt als einer der Pioniere der deutschen Industrie. In der Frühphase der deutschen Industrialisierung in den Anfangsjahren des 19. Jahrhunderts erkennt er als einer der ersten die Zeichen der Zeit und begründet in der Region Magdeburg den Maschinen- und Anlagenbau. Innerhalb weniger Jahre erschafft er einen Konzern mit rund 30 Unternehmen und etwa 3.000 Mitarbeitern in Magdeburg und in der Altmark. Zum Konzernverbund gehören beispielsweise die ersten Tabakfabriken, industrielle Zuckerraffinerien, Ziegeleien, Steingutfabriken oder die erste private Porzellanmanufaktur Preußens.

Über drei weitere Generationen der Familie von Nathusius wird die Firma kontinuierlich ausgebaut. Die Region um Magdeburg und Haldensleben wandelt sich von einer Agrar- zu einer Industrieregion und zu einem Zentrum des deutschen Maschinenbaus. Die Familientradition wird in der Region mit der deutschen Teilung und der Verstaatlichung der familieneigenen Industrieunternehmen unterbrochen.

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1959 - 1990

Das volkseigene Industriekombinat für Fahrzeugbau „IFA-Gelenkwelle“ geht im Jahr 1959 aus der Zusammenlegung von drei verstaatlichten Maschinenbaubetrieben hervor. Als Zuliefererbetrieb fertigt IFA Gelenkwellen für den Landmaschinen- und Nutzfahrzeugbau der DDR.

Schnell erarbeiten sich die IFA Qualitätsprodukte im gesamten Wirtschaftsraum der Ostblockstaaten, dem sogenannten COMECON, einen guten Ruf. Als Meilenstein gilt zum Beispiel der Achsantrieb für den legendären LKW L60.

Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 wird der volkseigene Betrieb IFA-Gelenkwelle in eine GmbH gewandelt und geht in den Besitz der Treuhandanstalt über. Die Treuhandanstalt war seinerzeit die größte Holding der Welt. Sie war mit der Aufgabe betraut, die staatseigenen Firmen der ehemaligen DDR zu privatisieren.

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1992

Nach der Wende, also der vollzogenen Vereinigung beider deutscher Teilstaaten, kehrt der Unternehmer Heinrich von Nathusius, Ur-Urenkel von Johann Gottlob Nathusius, zu den Wurzeln seiner Familie zurück, um die Familientradition als Unternehmer fortzuführen. Am 15. Juni 1992 erwirbt Heinrich von Nathusius die IFA GmbH. Mit zunächst 100 verbliebenen Mitarbeitern und einer Startinvestitionssumme von 10 Millionen D-Mark beginnt der Umbau der IFA in ein weltmarktfähiges Unternehmen.

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1993

Zu den wichtigsten Aufgaben in den Anfangsjahren gehört die Sanierung der vorhandenen Fabrikhallen und Fertigungsanlagen sowie des Verwaltungsgebäudes. Die ersten Großaufträge für Antriebswellen für allradgetriebene Fahrzeuge von Volkswagen und Audi folgen.

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1996

Investitionen in den Aufbau von IFA Entwicklungs- und Qualitätszentren tragen erste Früchte. Nach einer vierjährigen Umstrukturierungsphase schreibt IFA mit einem Umsatz von 24 Millionen D-Mark zum ersten Mal schwarze Zahlen. Seit Mitte der 90er Jahre werden Forschungspartnerschaften mit renommierten Universitäten im In- und Ausland aufgenommen.

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2000

IFA wird mit dem begehrten Qualitätspreis „Formel Q“ von Volkswagen ausgezeichnet. Mehrere Großaufträge tragen in Folge zum raschen Wachstum des Unternehmens bei.

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2001

Mit dem Bau einer neuen Halle und der Einrichtung eines Ausbildungszentrums mit Lehrwerkstatt werden die Produktionskapazitäten am Standort Haldensleben ausgebaut.

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2002

Mit einer Investitionssumme von rund 50 Millionen Euro und nach nur achtmonatiger Bauzeit werden am Standort Gardelegen neue Produktionshallen errichtet. Die Tochtergesellschaft IFA Antriebstechnik GmbH nimmt den Betrieb auf.

2003

IFA Inhaber und Geschäftsführer Heinrich von Nathusius wird für seine unternehmerischen Erfolge zum „Investor des Jahres in Sachsen-Anhalt“ ausgezeichnet.

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2004

IFA Inhaber und Geschäftsführer Heinrich von Nathusius wird für seine unternehmerischen Erfolge zum „Investor des Jahres in Sachsen-Anhalt“ ausgezeichnet.

2006

IFA geht eine Kooperation mit dem japanischen NTN Konzern für die Entwicklung und Fertigung von Seitenwellen ein.

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2009

IFA übernimmt die Längswellensparte Rotorion der Daimler-Tochter Tognum AG und verlagert die Produktionsanlagen von Friedrichshafen nach Haldensleben. Gleichzeitig wird ein Werk in Charleston, South Carolina (USA), in das Unternehmen integriert. Fortan werden Kunden in Nordamerika aus Nordamerika beliefert. Rund 1.300 Mitarbeiter erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 350 Millionen Euro. IFA firmiert jetzt unter dem Namen IFA Rotorion.

2012

Heinrich von Nathusius wird für sein Lebenswerk als Unternehmer und ehrenamtlicher Förderer der Region Haldensleben durch den Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts, Reiner Haseloff, mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

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2014

IFA erhält die Auszeichnung „Fabrik des Jahres“ der Fachzeitschrift „Produktion“ in Zusammenarbeit mit AT Kearney und eröffnet in Shanghai (China) ein neues Werk mit zunächst 100 Mitarbeitern und richtet sein Geschäft im Wachstumsmarkt China somit neu aus. Mit Standorten in Europa, den USA und Asien ist IFA nun ein globaler Automobilzulieferer, ein „global player“.

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2015

Heinrich von Nathusius wird vom Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) anlässlich des 25. Jubiläums der deutschen Wiedervereinigung für sein Lebenswerk mit dem Preis „Macher 25“ ausgezeichnet.

2016

IFA übernimmt einen Teil der Seitenwellenproduktion eines Premiumfahrzeugherstellers. Somit erhält IFA eine Plattform zum Einstieg in die Entwicklung von Seitenwellen für batteriegetriebene Elektrofahrzeuge. Teil des Geschäfts ist der Aufbau eines neuen Werks in Ujazd, Schlesien, Polen. Der Grundstein hierzu wird im Sommer des Jahres gelegt. Der Jahresumsatz der IFA Gruppe klettert auf 582 Millionen Euro. Die Gruppe beschäftigt weltweit rund 2.500 Mitarbeiter. Die letzten Ruinen am Standort Haldensleben, ein Echo aus der Zeit des staatseigenen Betriebs, werden abgerissen.

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2017

Das Werk in Ujazd, Polen wird eröffnet und in Betrieb genommen. Die Internationalisierung schreitet voran, wobei die Beschäftigung der IFA Gruppe in Sachsen-Anhalt ungebrochen wächst. In Stuttgart eröffnet IFA ein neues Büro der Entwicklung, um die süddeutschen Kunden wirksamer zu unterstützen. Der Beiname Rotorion wird gestrichen. IFA firmiert nun wieder unter IFA.

2018

IFA gewinnt General Motors „Supplier of the Year“ Award. Das neue Werk in Charleston, South Carolina (USA) wird eröffnet. Es liegt nur wenige Kilometer von dem heutigen Werk entfernt. Mit einer Gesamtinvestition von über 60 Millionen Euro werden die Fertigungskapazitäten erweitert. Die Fertigung wird vom bestehenden Standort in das neue Werk schrittweise überführt. Nach Abschluss der Verlagerung werden bis zu 14 Produktionslinien in der auf 40.000 Quadratmeter erweiterbaren Werkhalle installiert.

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2019

IFA feiert 60-jähriges Bestehen in Haldensleben. Seit 1959 steht IFA für die Entwicklung und Produktion von Längswellen, Seitenwellen sowie innovativen Gelenken für die besten Fahrzeuge der Welt.

2022

Die inhabergeführte Münchener Industriegruppe AEQUITA übernimmt die IFA Gruppe. Mit einem Konzept für nachhaltiges Wachstum soll der eingeleitete Transformationskurs fortgesetzt werden. In den folgenden Monaten gelingt es dem Management, die Kostenstrukturen der IFA deutlich zu verbessern und das Unternehmen auf eine solide finanzielle Grundlage zu stellen. Auch bei der Stabilisierung von Produktion und Lieferketten werden gute Fortschritte erzielt. Mit gleich vier Seitenwellenprogrammen verzeichnet die IFA den größten Auftragsgewinn der Firmengeschichte. Die Trendwende ist eingeleitet: 2023 erwirtschaftet die IFA zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder einen Gewinn. 

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2024

Die beiden Geschäftsführer Jan-C. Maser und Stefan Bultmann bilden das neue Doppel an der Spitze der IFA Gruppe. Der ausgebildete Wirtschaftsingenieur Bultmann verantwortet neben den Werken auch den Bereich Entwicklung. Zum Aufgabenbereich von Maser, ebenfalls Wirtschaftsingenieur, zählen neben Finanzen und Einkauf auch der Vertrieb. Der bisherige CEO Robert Roiger übernimmt neue Aufgaben innerhalb der AEQUITA und ergänzt den Beirat, zu dem außerdem der frühere BMW-Vorstand Dr. Andreas Wendt (Vorsitz) sowie Dr. Mathias Hüttenrauch, derzeit Europa-Chef des chinesischen Batterieherstellers CATL, zählen.

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